Wissenschaftlicher Bibliothekar 2000 - quo
vadis?
Der Beruf des wissenschaftlichen Bibliothekars blickt zur Jahrtausendwende auf
eine 100-jährige Geschichte zurück. Diese Zeit war hinsichtlich der
Aufgaben und Anforderungen bei allen Veränderungen der letzten 10-20
Jahre in erster Linie geprägt durch Kontinuität und Tradition. Dies
gilt nach wie vor für die klassischen Tätigkeitsfelder von
Bestandsaufbau, -pflege und -erschließung, sowie die physische Medienform
des Buches.
In einer sich rasant verändernden Kommunikations- und Informationswelt
steht dieser Beruf heute an einem Scheideweg. Aus mehreren Richtungen kommen
kritische Anfragen an die weitere Legitimation unseres Berufsstandes, denen wir
uns stellen müssen.
Folgende Stoßrichtungen der Kritik lassen sich auf den ersten Blick
ausmachen:
- Die hier und da bereits anklingende Infragestellung von Zentralbibliotheken
in universitären Bibliothekssystemen.
- Tendenzen zur Entbeamtung und damit zusammenhängende Fragen
künftiger Ausbildungsmodelle.
- Die Ansicht, daß die Aufgaben eines Fachreferenten ebenso gut von wissenschaftlichen Mitarbeitern der zugeordneten Forschungseinrichtungen (z. B. Universitäten) übernommen werden könnten.
- Zweifel an der Eignung und bedarfsgerechten Ausbildung des
wissenschaftllichen Bibliothekars für seine künftigen Aufgaben als
Informationswissenschaftler.
- Tendenzen zur Übernahme von Aufgaben im Bereich der Fachinformation durch theoretisch immer besser ausgebildete Diplombibliothekare.
Ohne Zweifel wird der wissenschaftliche Bibliothekar, will er eine Zukunft
haben, neben seinen weiterbestehenden klassischen Aufgaben verstärkt zum
Informationsspezialisten in den von ihm vertretenen Fächern werden
müssen, der das gesamte Repertoire neuer Techniken und Medien beherrscht
und seiner Klientel vermittelt. Dabei wird sich der Schwerpunkt seiner
Präsenz immer stärker weg von der Bibliothek in Richtung der Klientel
(Fakultäten, Institute) zu bewegen haben, will er wahrgenommen werden und
im Kontext künftiger Personaleinsparungen als unverzichtbar gelten. Vor
allem wird es um die Entscheidung gehen, ob sich der wissenschaftliche
Bibliothekar in seiner beruflichen Umgebung in erster Linie als
Bibliotheksverwalter oder als Fachreferent und Informationsspezialist
legitimiert.
Geschrieben wurde über diese Fragen in der Vergangenheit viel, sehr viel.
Mit diesem Aufsatz soll bewußt keine theoretische Darstellung
hinzugegüft werden. Man wird daher auch vergeblich nach Fußnoten und
einem Literaturverzeichnis suchen. Das Anliegen ist diesmal ein anderes,
nämlich eine umfassende Diskussion in Gang zu bringen, die in allen
Bibliotheken und Kollegien stattfindet. Die Darstellung der Gedanken geschieht
daher in thesenartiger Form, hier und da auch durchaus apodiktisch und
provokativ, wobei entsprechend abstrahiert und auch simplifiziert werden
mußte. Die jeweiligen Thesen werden kurz erläutert.
Nur, wenn wir uns pro-aktiv gegenüber den auf uns zukommenden
Entwicklungen verhalten und diese antizipieren, sind wir auch argumentativ
gerüstet für Kritik, und nur dann können wir als ernstzunehmende
Partner mitgestaltend in kommende Entscheidungsprozesse eingreifen.
Bei den folgenden Thesen konnten nicht alle spezifischen Berufsfelder des
wissenschaftlichen Bibliothekars berücksichtigt werden. Ein
Spezialbibliothekar hat in der Regel andere Aufgaben und Klientel als ein
Fachreferent an einer Universitätsbibliothek und der wiederum andere als
seine Kollegen an einer Landes- oder Staatsbibliothek. Dies gilt ebenso
für die Tätigkeiten an Forschungsbibliotheken. Gemeinsam ist allen
Berufsfeldern eine künftig stärkere Betonung neuer Aufgaben in einer
veränderten Informations- und Kommunikationswelt, unabhängig von der
unterschiedlichen Klientel.
Da die weitaus meisten der wissenschaftlichen Bibliothekare an
Universitäten tätig sind, gehen die Thesen
schwerpunktmäßig auf dieses Berufsfeld ein. Die Übertragbarkeit
auf andere Bereiche ist im Einzelfall zu prüfen.
- Die primäre Legitimation des Berufs des wissenschaftlichen Bibliothekars liegt in dessen Aufgaben als Fachreferent und nicht in der Wahrnehmung von Verwaltungsfunktionen (Spannungsfeld).
- Mit dieser These soll Position bezogen werden für die
primären Aufgaben des wissenschaftlichen Bibliothekars, die diesen Berufsstand historisch
begründet haben und ihn künftig in erster Linie begründen werden. Das
akademische Studium darf nicht länger als bloß formale Qualifikation für
den Einstieg in die Laufbahn dienen, in der man sich später ausschließlich durch die
Wahrnehmung von Verwaltungsfunktionen weiterqualifziert. Die im akademischen Studium
erworbenen fachlichen Qualifikationen müssen wesentlich stärker, als
dies bisher der Fall war, in der Berufspraxis zum Tragen kommen. Der künftige wissenschaftliche
Bibliothekar wird daher in erster Linie ein Fachinformationsspezialist für die
von ihm vertretenen Fächer sein, unabhängig vom Medium der Information. Hier besteht die
Chance, künftig mit diesem Beruf präsent und unentbehrlich zu sein. Abgesehen von Leitungsfunktionen (Direktor und Stellvertreter), besteht keine Notwendigkeit für ein derartiges Übergewicht an Routine-Verwaltungstätigkeit des wissenschaftlichen Dienstes, wie es heute vielfach anzutreffen ist. Die Erklärung hierfür liegt in der bisherigen einseitigen Kopplung von Aufstiegschancen und Besoldung an die Wahrnehmung solcher Funktionen.
- In seinen laufenden Routine-Verwaltungsfunktionen ist der wissenschaftliche Bibliothekar weitgehend substituierbar durch befähigte Diplombibliothekare, in seinen
Fachreferatsaufgaben ist er es nicht. (Das Absolvieren eines akademischen Studiums prädestiniert nicht unbedingt für die Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben.)
Prinzip: Jeder tut das, was auch nur er tun kann.
- Ein akademisches Studium vermittelt in der Regel keine Kenntnisse über
Verwaltungstätigkeiten. Ob hierzu ein einjähriges Praktikum an einer
Bibliothek ausreichende Erfahrungen vermittelt, mag dahingestellt sein. Daher gibt es
unter den Mitarbeitern des wissenschaftlichen und des gehobenen Dienstes
anteilmäßig gleich viele, die für die Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben geeignet sind, wie solche, die es nicht sind. Die Tatsache, daß die Leitungsfunktionen in
den Routineabteilungen einer Bibliothek fast ausschließlich vom
wissenschaftlichen Dienst wahrgenommen werden, ist eine unmittelbare Folge der traditionellen Kopplung von Aufstiegs- und Besoldungskriterien an Verwaltungsfunktionen.
Wenn der wissenschaftliche Bibliothekar seine wachsenden Aufgaben im Bereich der aktiven Fachinformation wahrnehmen will, wird er sich freie Kapazitäten schaffen müssen. Woanders, als bei den Routine-Verwaltungsaufgaben könnten diese liegen? Sind diese Kapazitäten ausreichend vorhanden und nimmt der Fachreferent seine Aufgaben im Bereich der aktiven Fachinformation (s. These 5) in vollem Umfang wahr, so ist gegen die zusätzliche Übernahme von Verwaltungsaufgaben nichts einzuwenden. Nur lehrt die Erfahrung, daß die Fachreferatsaufgaben wegen der Auslastung mit Verwaltungsarbeit nicht im erforderlichen Maße wahrgenommen werden. Aktivitäten in der Fachinformation liegen daher meist im Belieben
eines Fachreferenten und werden in der Regel - im Gegensatz zu Verwaltungsaufgaben
auch nicht vom Vorgesetzten eingefordert. Die Betonung bei der Diskussion von Verwaltungsfunktionen liegt auf Routine. Gemeint ist damit der große Bereich täglicher
Verwaltungarbeiten ohne innovative
oder weitgehende organisatorische Veränderungen. Bei allen
Fragen, die grundlegende bibliothekspolitische Entscheidungen implizieren, sowie
bei jeder Form von Außenvertretung ist nach wie vor der
wissenschaftliche Dienst verantwortlich involviert. Dies gilt auch für Etatverhandlungen,
die Vertretung in Gremien, für alle Kontakte auf wissenschaflicher Ebene, sowie die Leitung
von Fach- und Teilbibliotheken im universitären Bibliothekssystem. Mit dieser Aufgabenverteilung bieten sich auch neue verantwortungsvolle Tätigkeiten für den nach Aufgaben- und Kompetenzerweiterung strebenden Diplombibliothekar an.
- Der wissenschaftliche Dienst an Bibliotheken unterscheidet sich grundlegend von dem an anderen öffentlichen Institutionen (Behörden, Ämtern), wo in erster Linie Verwaltungsfachleute (in der Regel Juristen) tätig sind. In einer Bibliothek ist in viel stärkerem Maße
die Fachkompetenz im ursprünglich studierten Fach gefragt.
- Dieser Hinweis ist erforderlich, da allzu oft der Vergleich mit anderen
Tätigkeitsfeldern des Höheren Dienstes angestellt wird, gerade, wenn
es um Besoldungsfragen geht. Die Tätigkeit des wissenschkaftlichen
Bibliothekars ist demgegenüber eher vergleichbar mit der etwa eines Chemikers in einem chemischen Landesunterrsuchungsamt, einer Umweltbehörde oder
ähnlichen Institutionen, in denen nicht ausschließlich verwaltet wird. Auch das
Berufsfeld eines Studienrates steht dem des Bibliotheksrates näher als das eines Verwaltungsbeamten in einer Behörde.
- Immer mehr Fremdleistungen entlasten den Fachreferenten von klassichen Routineaufgaben. Dadurch werden die erforderlichen Kapazitäten für neue Aufgaben im Bereich der aktiven Fachinformation frei.
- Diese These dürfte inzwischen unstrittig sein. Sie verleitet zu der
Frage: Was machen die Fachreferenten inzwischen mit den hier frei werdenden
Kapazitäten? Fließt diese Zeit wieder in die nach wie vor lohnenswertere und
respektiertere Verwaltungstätigkeit? Gedacht ist an heute weitverbreitete Modelle der
kooperativen Sacherschließung, Standortvergabe u.ä. in Verbundsystemen. Neben
dem Rückzug aus der Routine-Verwaltung liegen hier weitere Reserven für notwendige
Aktivitäten im Bereich der Fachinformation, die vom Fachreferenten künftig erwartet
werden.
- Der klassiche Fachreferent, der "nur" erwirbt und erschließt,
hat keine Zukunft. Der neue Fachreferent tut dies auch, er
vermittelt aber auch aktiv das, was er erwirbt, im Sinne einer aktiven
Fachinformation.
Fachreferent 2000 = Fachrferent 1900 + aktive Fachinformation
Aktive Fachinformation (Auswahl):
- konventionelle Fachauskunft (Print-Medien, Zettelkataloge)
- konventionelle Sacherschließung (kooperativ)
- Durchführung von fachbezogenen Benutzerschulungen für Online-Datenbanken, CD-ROM-Datenbanken, Internet-Ressourcen, elektronische Zeitschriften
- Navigation durch die Fülle des Informationsangebots
- Beratung in Fragen des technischen Know-how neuer Medien
- eigene Forschungsarbeit zu fach- oder bibliothekswissenschaftlichen Themen
- Organisation von Ausstellungen
- verstärkte Kooperation mit anderen Fachreferenten auf regionaler und überregionaler Ebene
- Der künftige Fachreferent muß lernen, die "Ware" Information, die
er unabhängig von der Form des Mediums anbietet, besser "zu verkaufen" als bisher. Er muß
verstärkt um seine Klientel werben, die oft nur einen Bruchteil der Ressourcen einer
Bibliothek kennt und nutzt. Dabei geht er offensiv vor und sucht von sich aus den
Kontakt. Hier bietet sich auch in intensiverer Kontakt von Fachreferenten der gleichen
Fachrichtungen auf bundesweiter Ebene an (User groups, Mailing-Listen usw.)
- Der Fachreferent an der Zentralbibliothek ist der einzige Mitarbeiter
der Universität, der das gesamte Spektrum der
Fachinformation kennt und als Ressource zur Verfügung hat.
- Diese These beinhaltet eine Chance und einen Anspruch zugleich. Der
Fachreferent ist der Informationsspezialist der Universität, der auf
alle Informationsressourcen unabhängig vom Medientyp zurückgreifen kann. Die Erfahrung zeigt, daß dieses Feld in der Ausbildung der Studenten praktisch brach liegt. In der Regel
fehlen den in der Ausbildung tätigen Assistenten entweder die Kenntnisse oder
sie sind wegen anderweitiger Aufgaben überlastet. Nur der Fachreferent kann
unterschiedliche Tiefen der Spezialisierung bei einer Fragestellung aufgrund des ihm zur
Verfügung stehenden Instrumentariums berücksichtigen. Auch für einen kontinuierlichen und ausgewogenen Bestandsaufbau, der alle divergierenden Interessen in einem universitären Bibliothekssystem im Auge hat, ist der Fachreferent unverzichtbar.
- Die Wissenschaftler erwarten (warten auf) die Aktivitäten des Fachreferenten und nehmen seine Dienste dankbar an. Dabei empfiehlt es sich, etwa mit Schulungsangeboten, "klein" anzufangen und nicht erst große Kozeptionen und Studienplanreformen zu erwarten.
- Die ersten Schritte hinaus aus der Biblothek müssen vom Fachreferenten
ausgehen. In der Praxis wird er dabei immer auf das Interesse von Professoren und
Assistenten angewiesen sein, das oft an Personen gebunden ist. Daher sind
"Brückenköpfe" von zentraler Wichtigkeit. Diese gilt es geduldig zu pflegen und auszubauen. Allzu oft dient jedoch ein angebliches Desinteresse seitens der
Fakultäten als Alibi für Passivität.
- Für die Akzeptanz des Fachreferenten durch die Wissenschaftlerist seine physische Präsenz entscheidend. Telefon-, Telefax-, E-Mail-, Internet- oder sonstige "virtuelle" Kontakte reichen nicht aus.
- Diese These bedarf keiner weiteren Erläuterung. Dies schließt
jedoch nicht aus, daß es die eine oder andere Universität geben mag, an der bis heute
kaum jemand etwas von der Existenz der Fachreferenten an der
Zentralbibliothek weiß. Der Fachreferent muß sich selbst darum bemühen, von der
Universitätsöffentlichkeit wahrgenommen zu werden.
- Damit der Fachreferent seine Aufgaben im Bereich der aktiven Fachinformation kompetent erfüllen kann, ist eine laufende Fortbildung erforderlich. Diese findet nicht durch die
bloße Teilnahme an sog.Fortbildungsveranstaltungen statt. Von dort können bestenfalls Anregungen zur Fortbildung ausgehen. Fortbildung ist ein tägliche
Aufgabe im Berufsalltag des Fachreferenten. Daher ist ihm die Möglichkeit einzuräumen, an wissenschaftlichen Veranstaltungen (Kolloquien, Vorträgen) seiner Fakultät während seiner Dienstzeit teilzunehmen, was gleichzeitig einen intensiven Kontakt ermöglicht.
- Diese These ist in der heutigen Berufswelt zwar trivial, aber für den
wissenschaftlichen Bibliothekar aktueller denn je. Auch hier entscheidet sich die Kompetenz des
Fachreferenten. Dabei ist festzustellen, daß es eine Fülle von Fortbildungsangeboten hinsichtlich bibliothekarischer Themen und Fragen zum Bibliotheksmanagement gibt (man vergleiche etwa die Programme der Bibliothekartage), aber nur wenige Angebote, die das Fachreferat
selbst betreffen. Erst in jüngster Zeit finden hierzu Fortbildungsveranstaltungen statt, die auf große Resonanz stoßen. Fortbildung im Fachreferat darf
nicht länger in das Belieben und persönliche Interesse eines Fachreferenten gestellt
sein, sondern sollte zu den laufenden Dienstaufgaben gehören, die der Dienstaufsicht
des Vorgesetzten unterliegen.
- Damit es auch im Hinblick auf den beruflichen Aufstieg und die Besoldung attraktiv wird, ein guter Fachreferent zu sein, ist eine Abkopplung der Besoldungskriterien von der Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben (Abteilungsleitung) erforderlich,
denn: noch nie wurde ein Bibliothekar des höheren Dienstes A 15 (BAT Ia), bloß weil er ein sehr guter Fachreferent war (oder?)
- Diese These besitzt unter allen eine Schlüsselstellung, da in der
Berufspraxis alles davon abhängen wird, inwieweit mit dieser Abkopplung ernst gemacht
wird. Die Möglichkeit hierzu liegt weitestgehend in der Entscheidungskompetenz der
Leitenden Direktoren. Es existieren entgegen anderslautenden
Äußerungen (zumindest im Beamtenrecht) keine besoldungsrechtlichen Vorschriften, welche
die traditionelle Kopplung an Verwaltungsaufgaben zwingend vorschreiben. Wenn an dieser Stelle vom Fachreferenten die Rede ist, dann selbstverständlich vom dem des neuen Typus, der die Kriterien von These 5 erfüllt. Eine reduzierte Tätigkeit im klassischen Sinne (ausschließliche Buchbearbeitung) kann nicht ernsthaft höhere Besoldungen rechtfertigen. Das hierzu erforderliche Umdenken stellt wahrscheinlich eines der größten Hindernisse auf dem Weg zum neuen Fachreferenten dar, ist aber eine conditio sine qua non.
Hier mag sich möglicherweise auch ein Generationenkonflikt auftun.
- Neue Aufgaben und ein neues Berufsbild erfordern neue Wege und Inhalte der Ausbildung. Auch die Gewichtung von Theorie und Praxis sind neu zu bedenken (insbesondere im Vergleich zur Ausbildung der Diplombibliothekare mit ihrem starken Theorieanteil). Dabei sind stärker als bisher die Bereiche der Fachinformation, neuer Medien, sowie Benutzerschulungen zu berücksichtigen.
- So lange die Laufbahnprüfung noch besteht, ist in diesem Rahmen über
Reformen der Inhalte nachzudenken. Gleichzeitig geht es darum, Konzepte für neue
Formen der Ausbildung außerhalb der Laufbahnordnungen zu entwickeln. Was die
bisherige Dauer der Ausbildung und die Gewichtung von Theorie- und
Praxisanteil betrifft, so muß mit Sicherheit über neue Ziele nachgedacht
werden. Hier sind die Ausbildungsstätten gefordert, pro-aktiv neue Konzeptionen
zu entwickeln, die sich an einem neuen Berufsbild des wissenschaftlichen Bibliothekars
orientieren.
- Der Fachreferent 2000 ist unverzichtbar für Wissenschaft und
Lehre und damit frei von allen Legitimationsproblemen seines Berufsstandes. Er erreicht Akzeptanz durch Kompetenz.
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Dr. Helmut Oehling
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Oktober 1997