In der online zugänglichen Festschrift „Bibliotheken gestalten Zukunft: Kooperative Wege zur Digitalen Bibliothek. Dr. Friedrich Geißelmann zum 65. Geburtstag / Hutzler, Evelinde und Schröder, Albert und Schweikl, Gabriele, eds. (Göttingen: Universiätsverlag Göttingen, 2008)“ fand ich zwei Beiträge besonders interessant.
Christian Wolff weist in seinem Text „Veränderte Arbeits- und Publikationsformen in der Wissenschaft und die Rolle der Bibliotheken“ (S. 157ff) u.a. auf neue und zusätzliche Aufgaben von Bibliotheken „im Bereich des personal information management“ hin.
Steffen Wawra nennt in seinem Beitrag „In Librariers We trust“ (S. 173ff) vier „Thesen für eine Digitale Bibliothek der Zukunft“, von denen ich drei hier zitiere:
These 2: Nicht die Informationsexplosion ist das Hauptproblem, vor dem die Digitale Bibliothek der Zukunft steht: die Digitale Bibliothek der Zukunft muss den kontextualen Suchraum des Nutzers über das Angebot von Systemen des Wissensmanagements und Web 2.0/3.0-Diensten unterstützen.
These 3: Die Digitale Bibliothek der Zukunft wird über neue Führungsstrukturen verwirklicht: nur flexible Führungsmethoden werden in der Lage sein, in Bezug auf veränderte Rahmenbedingungen proaktiv zu agieren und Pfadabhängigkeiten aufzugeben. Auch in der Digitalen Bibliothek der Zukunft wird die Ressource Mensch die entscheidende Wettbewerbs-Ressource darstellen.
These 4: Der Kultur-Code der Digitalen Bibliothek der Zukunft lautet ‚Nachhaltigkeit‘, sie ist im Kern weder amerikanisch, noch europäisch, sondern global. Die Digitale Bibliothek der Zukunft führt keinen Kampf der Kulturen, sondern bedient die Elemente ‚Vertrauen in die Langfristigkeit‘, ‚Vertrauen in die Bewahrung des Kulturgutes der Menschheit‘, ‚Vertrauen in die Kontextualit‘.