In der Zeit Nr. 48 vom 20. November 2008 befindet sich auf Seite 44 ein ganzseitiger Artikel über Dimitri Stein, der auch für die Geschichte des chemischen Informationswesens Einiges geleistet hat. Leider ist dies in diesem Artikel nicht erwähnt worden.
Dimitri Stein durfte unter den Nazis nicht Doktor werden. Jetzt hat er seine Promotion, die ihm 1943 verwehrt wurde, an der TU Berlin vollendet.
Stein war auch Freund von Erich Pietsch, dem langjährigen Leiter des Gmelin-Institutes für Anorganische Chemie (1936-1967) und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (1956-1961). Stein hatte Pietsch kurz vor Kriegsende kennengelernt und war in den 50er und 60er Jahren Kontaktperson des Gmelin-Institutes in den Vereinigten Staaten. Er unterstätzte Pietsch dabei, Kenntnisse zur mechanischen Dokumentation, die damals mittel PCs, 😎 also Punched Cards bzw. Lochkarten erfolgte, nach Deutschland zu bringen und den internationalen Wissensaustausch in diesem Bereich zu fördern. Pietschs Aktivitäten legten die Grundlage für die internationalen Beziehungen des deutschen Informationswesens in den sechziger Jahren.
Mehr zu Pietsch und hier besonders bzgl. Stein (S. 331f) in meinem Aufsatz: Erich Pietsch: International Connections of a German Pioneer in Information Science, in: The History and Heritage of Scientific and Technological Information Systems: Proceedings of the 2002 Conference / W. Boyd Rayward and Mary Ellen Bowden, Editors. Information Today, Inc., Medford, New Jersey, 2004. S. 327-338. Die Proceedings dieser Konferenz sind frei im Netz verfügbar!
Noch mehr zu Pietsch auf deutsch: T.Hapke: Erich Pietsch – Information und Dokumentation im Spannungsfeld zwischen Staat und Nutzer. In: Informationspolitik ist machbar?! Reflexionen zum IuD-Programm 1974-1977 nach 30 Jahren / Josef Herget, Sonja Hierl, Thomas Seeger (Hg.). Frankfurt a.M.: DGI, 2005. S. 43-58. (Preprint)